2012 Bremerhaven Marathon

Was wir hinter uns haben


Die gute Nachricht ist: Ich bin nur wenige Sekunden nach dem Marathonsieger Oliver Sebrantke vom LC Hansa Stuhr, den hiesigen Läufern ja auch bekannt als Sieger des letztjährigen Bremer Marathons, in Bremerhaven im Ziel gewesen! OK, die schlechte Nachricht dazu ist, dass er den Bremerhavener Marathon in 2:54:19 Stunden gefinisht hat, ich aber zur fast der gleichen Zeit noch die letzte der vier Marathonrunden über 10,5 km zu laufen hatte....
Aber der Reihe nach: Um die Wartezeit auf den Bremer Marathon zu verkürzen, hatte ich mich schon länger für den Bremerhavener Marathon angemeldet. Leider durch eine kleine Erkältung Anfang Juli etwas im Trainingsverzug, begann die Veranstaltung für mich am Samstag verheißungsvoll mit der Abholung der Startunterlagen (mit anbei einige nette Goodies der Sponsoren), einem Läufergottesdienst in der Großen Kirche der Bürgermeister-Smidt-Straße und anschließend noch ein exzellentes Pastabuffet gegenüber im Karstadt-Restaurant.
Mit Spannung verfolgte ich schon seit Tagen die Wettervorhersage für den Marathontag, zu warm sollte es ja nicht werden! Am Sonntag Morgen sah es zumindest für Läufer sehr angenehm aus: Bedeckt und wenig Wind.
Der Start erfolgte pünktlich um 10 Uhr, allerdings gingen die Mikrophondurchsagen vorher im Glockengeläut der großen Kirche unter... Aber nichtsdestotrotz setzten sich die Teilnehmer auf allen möglichen Distanzen von 5km, 10km, Halbmarathon, 30km, Marathonstaffel und Marathonis in Bewegung, und nur auf den ersten Metern des Laufs war es wirklich eng.
Für die Marathonis war die 10,5km lange Strecke viermal zu absolvieren. Von der großen Kirche in der Innenstadt ging es zum Bremerhavener Bürgerpark und dann wieder zurück, an der Geeste entlang über das Kapitänsviertel wieder zur großen Kirche. Es gab mehrere gut bestückte Versorgungsstellen, und ich habe ja auch erneut den beim Hamburger Marathon schon bewährten Tipp von Olli beherzigt, einen dicken Trinkhalm dabeizuhaben: Damit klappt das Trinken während des Laufs einfach besser als direkt aus dem Becher. Es soll ja auch was rein, und nicht nur daneben gehen... Die unterschiedlichen Strecken jedoch bedingten für bestimmte Distanzen jedoch Umwege und unterschiedliche Wendepunkte.
Hatte die ersten 9 km ein sehr gutes Gefühl, das Laufen in der für mich vorgenommenen Geschwindigkeit lief locker. Allerdings stimmte meine eigene GPS-Uhr-gestützte Streckendistanz auf einmal so gar nicht mehr mit den Kilometermarkern am Streckenrand überein... Irgendwie hatte ich wohl doch meine Geschwindigkeit überschätzt, und musste mein Tempo anziehen...
Allerdings merkte ich auf der zweiten Runde, woran das lag: Auf der historischen Achgelisbrücke über die Geeste gab es für die (Halb-)Marathonis an einer unübersichtlichen Stelle und kurz nach einer Verpflegungsstation einen 200m früheren Wendepunkt, der auch nicht auf dem veröffentlichten Streckenplan verzeichnet war. Also waren viele Teilnehmer (wie für mich) die erste Runde 400m länger gewesen, die Ordner sahen da für mich auch ein wenig blass aus...
Aber ärgern hätte nun sowieso nichts geholfen, ich lag trotz des Handicaps bei dem, was ich mir vorgenommen hatte und trabte ein zweites Mal an der Großen Kirche vorbei. Mit dem Ende der dritten Runde kam die Sonne durch, und die Hitze und recht hohe Luftfeuchtigkeit machten nach und nach zu schaffen. Einen besonderen Kick gab es, als das Zeitnahmefahrzeug vor mir her fuhr und mich kurz darauf Oliver Sebrantke in der Fußgängerzone 200m vor dem Ziel überholte. Und dort wurde gejubelt! Von dem Jubel zehrte ich noch eine ganze Weile auf meiner letzten Runde und merkte, dass doch eine Reihe von Marathonis noch auf der Strecke waren (und ich eben auch noch welche hinter mir hatte). Aber auf den letzten Kilometern musste ich dann doch Geschwindigkeit raus nehmen, es war einfach zu warm geworden und meine Aufholjagd in der zweiten Runde machte sich wohl auch bemerkbar...
Aber egal: Nach einer Nettozeit 3:55:37 Stunde lief ich dann auch endgültig ins Ziel ein. Immerhin 28. von 70 Marathonläufern. Von daher hochzufrieden, wenn ich auch mein selbstgestecktes Ziel von einer Zeit von unter 3:55 nicht ganz erreicht habe... Aber ich hatte ja auch 400m extra zu laufen gehabt! Und bis auf diese 400m (oder gerade deswegen?) war es eine schöne, abwechslungsreiche Strecke mit der maratimen Kulisse Bremerhavens! Anmeldungen für das nächste Jahr (für die unterschiedlichen Distanzen, bitte Wendepunkte etc. beachten), sind schon jetzt möglich...
Stefan S.