2013 SG Stern Deutschlandpokal Marathon Mannheim

Was wir hinter uns haben

Wir waren erst in Mannheim, deshalb war das Teilnehmerfeld der SG Stern Bremen am Deutschlandpokal Marathon der SG Stern Deutschland extrem übersichtlich. Lediglich unser unermüdlicher Stefan S. hat teilgenommen. Hier sein Bericht:

Ist leider nicht so gut gelaufen, aber der nächste Marathon kommt bestimmt :)

10. MLP Marathon Mannheim

Ein einziger Bremer ist dem Aufruf der SG Stern gefolgt, in Mannheim im Rahmen des 10. MLP Marathon Mannheim an der SG Stern Marathonmeisterschaft teilzunehmen…
Ganz anders zu den üblichen Marathons ist der Mannheimer als Dämmermarathon konzipiert und startet samstags abends um 19.00 Uhr am berühmten Mannheimer Wasserturm. Die 10. Ausgabe fand dieses Jahr, bedingt durch das Deutsche Turnfest, anstatt wie bisher im Mai, erst am 8. Juni statt, und die Temperaturen waren entsprechend.
Mit vielen anderen Läufern entspannte ich mich im auf den Grünanlagen im Schatten des Wasserturms und erlebte um 18.00 Uhr den Start der Handbiker sowie eine halbe Stunde später den Start der Inline-Skater. Der Mannheimer Marathon war tatsächlich auch sportlich sehr vielseitig.
Viertel vor sieben war ich dann, bei Temperaturen um die 26°, in meinem Startblock, zusammen mit Halbmarathonis, die wohl den Löwenanteil der Läufer stellten. Hinzu kamen noch die Marathonstaffeln (hier wurde die Marathonstrecke auf 5 Läufer aufgeteilt) und die Duo-Marathonläufer (Zweier-Staffel). Insgesamt wurde an dem Tag ein neuer Teilnehmerrekord von fast 13.000 Läufern erreicht!
Nach dem Startschuss merkte man das doch deutlich. Zuerst ging es über die grüne Augusta-Anlage Richtung Osten durch die Mannheimer Oststadt und dann die Mannheimer Vororte Neuostheim und Seckenheim, entlang an Spargel- und Rapsfeldern, auf der flachen Rheinebene. Neben ruhigen Abschnitten gab es in den Ortschaften doch immer wieder ein engagiertes und lautstarkes Publikum. Zum Teil hatte man es sich auch mit Gartenmöbeln auf den Gehsteigen gemütlich gemacht und genoss bei einem guten badischen Tropfen die Marathonatmosphäre.
Ein paar mehr Tropfen (an Wasser) hätte es auch an manchen der Wasser- und Verpflegungsstellen sein dürfen: An manchen waren die Becher nicht einmal zu einem Drittel aufgefüllt, was angesichts der Temperaturen einfach nicht ausreichte. Bei Kilometer 10 merkte ich auch, dass ich etwa eineinhalb Minuten hinter meinem Zeitplan war, und musste ein wenig zulegen, was leider durch die Menge an Läufer auf zum Teil schmalen Landwirtschaftswegen nicht immer so einfach war. 
Nun ging es wieder zurück Richtung Westen, Richtung Mannheim „City“… Ich kannte ja die Halbmarathon- Strecke von vor zwei Jahren… damals war ich froh, in den Mannheimer Quadraten in der Innenstadt die Halbmarathon-Abzweigung nehmen zu können. Heute ging das nicht, sondern es ging weiter Richtung Sonnenuntergang, durch die Quadrate und dann über die Kurt-Schumacher-Brücke über den Rhein nach Ludwigshafen. Der Mannheimer Marahton rühmt sich ja, nicht nur durch zwei Städte zu führen (Mannheim und Ludwigshafen), sondern auch durch zwei Bundesländer (Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz). 
Auf der Brücke kam mir, angeführt von einer Polizeieskorte und dem Wagen mit der Zeitanzeige, der Erstplazierte entgegen, der den Marathon schließlich in 2:19 gewann. Wir normalsterblichen Läufer feuerten ihn sowie seine Verfolger gebührend an. 
Bei Kilometer 25 merkte ich, dass ich trotz der gefühlten Anstrengung noch immer eine Minute hinter meinem Zeitplan war, und mich auch nicht so gut fühlte. Im Training war ich diese Distanz in der Marathongeschwindigkeit und zum Teil ein wenig schneller mit deutlich weniger Mühe gelaufen. Aber das war im Training, und heute war eben Marathon…und es lief einfach doch nicht so rund. 
Bei Kilometer 30 , in den Vororten Mundenheim und Rheingönheim von Ludwigshafen, wo das Publikum nur so bebte und die Läufer anfeuerte, bekam ich Probleme mit der Atmung und merkte, wie sich meine Bronchien verkrampften. Sowas hatte ich bislang nur bei kalter Luft, aber vielleicht war die Bremer Luft doch deutlich besser, war irgendwas Allergisches in der Luft, einfach zu warm, oder sonst etwas. Aber kurzum: Heute war nicht mein Tag, und ich musste das Beste daraus machen. Musste die Geschwindigkeit rausnehmen, und Gehpausen einlegen, und musste darauf achten, dass meine Bronchien nicht ganz blockierten. 
Mittlerweile war es Nacht, und über der Strecke lag schon eine ganz spezielle Atmosphäre. Ich genoss das, so gut es ging, und wurde dann bei Kilometer 37 von Dieter vom SG Stern Mannheim angefeuert, und wir teilten uns ein wenig den Weg ins Ziel, wieder über die Kurt-Schumacher-Brücke zurück nach Mannheim. Dann ging es wieder in die Quadrate und Dieter konnte noch einen Zahn zulegen und sogar noch die anderen Läufer lautstark anfeuern…: „Wer jetzt geht, werd erschosse‘!“ 
Der Bereich um den Wasserturm war ein Meer aus Lichtern, sehr stimmungsvoll und mit Partysound, aber ich war dann doch einfach nur heilfroh, endlich im Ziel zu sein. Mit der Zeit (über 4:15 h) konnte ich natürlich nicht zufrieden sein, aber ich hatte wieder etwas dazugelernt, war bei einem tollen Marathon dabei gewesen und dazu hatte noch einen prima Laufkollegen aus Mannheim kennengelernt. Von daher keine allzuschlechte Bilanz, und der nächste Marathon kommt bestimmt!!!

Stefan