2012 27. Hamburg Marathon

Was wir hinter uns haben

Hier ein ganz toller Bericht vom Hamburg Marathon von unserem Laufkollegen Stefan S.:
27. Haspa Hamburg Marathon 2012
Diesmal musste es klappen...: Einen Marathon unter 4 Stunden zu laufen! Insofern folgte ich keinem der Trainingspläne, sondern machte mir meinen eigenen. Ein Kern davon bildete die Runde um den Werdersee mit der Laufsparte des SG Sterns, welche ich etwas schneller als das anvisierte Marathontempo absolvierte, und nach und nach noch auf über 20km verlängerte. Die andere Hauptkomponente waren lange Läufe im Blockland, bis zu 40km... denn mir war schon aufgrund meiner bisherigen Marathons klar, dass ich an der Ausdauer arbeiten musste, weil es einfach „hinten“ nicht reichte und mir auf den letzten Kilometern die Kräfte ausgingen... Zu den Trainings-Kerneinheiten kamen auch noch Lauf-ABC, Intervalltraining (Olli meint ja immer, ich solle auch schneller laufen!) und ein paar lockere Läufe... Aber dann war es auch gut, dass sich der große Marathontag näherte: Zwei Wochen vorher wurde das Training dann heruntergeschraubt, damit ich auch ausgeruht an den Start gehen konnte. Habe da dann auch gemerkt, wie viel Zeit ich nun wieder für andere Dinge zur Verfügung hatte J
Alle Vorzeichen standen gut! Die Kollegen vom SG Stern Hamburg boten wieder eine großzügige Unterstützung und einen Anlaufpunkt vor und nach dem Rennen an, mit einem Hamburg-Marathon erfahrenen Freund ging ich am Vortag die Strecke mit ihren Eigenheiten durch, und die beiden anderen Läufer des SG Stern Bremens mit ihren Traumleistungen spornten mich dann doch an, zumindest mein persönliches Ziel zu erreichen. Der Marathontag begann mit einem grandiosen sonnigen Wetter, und etwas viel Wind... Gänsehautfeeling pur war dann im Startbereich angesagt, als dann die 12.000 Läufer auf den Startschuss um 9 Uhr warteten. Darauf warteten sie allerdings vergeblich (Schusswaffenverbot im Reeperbahnbereich!), aber Punkt 9 Uhr wurde der Start dann „angeglast“... Die Strecke ging zunächst über die Reeperbahn, durch St. Pauli, und dann wieder zurück in Richtung Landungsbrücken... Getränke- und Verpflegungsstände waren vorbildlich organisiert, die Stimmung unter den Zuschauern war großartig. Gerade die dänischen Fahnen waren sehr präsent, über 1.000 Marathonläufer kamen aus unserem nördlichen Nachbarland. Weiter ging es an der Elbe, der Speicherstadt und der Hafencity vorbei, um die Binnenalster und dann ein Stück an der Außenalster entlang, und durch das Villenviertel Uhlenhorst. Die Halbmarathonmarke kam... und ich war in meiner geplanten Zeit (1:57:26), fast einen Tick zu schnell. Aber was noch wichtiger war: Ich fühlte mich gut! Die Strecke flog an mir vorbei, unterbrochen nur durch ein leichtes Abbremsen an den Getränken- und Verpflegungsständen alle 2,5km. Ich konnte gar nicht glauben, dass ich mittlerweile schon 25..., 27, .... 30 Kilometer hinter mir hatte, so gut fühlte ich mich (war wohl zu wenig Blut im Adrenalin (oder umgekehrt?)). In Hamburg-Ohlsdorf war der nördlichste Punkt der Strecke erreicht, nun ging es wieder südwärts in Richtung Heiligengeistfeld, in Richtung Ziel. Es wehte der Wind auch aus der richtigen Richtung, die letzten 10 Kilometer gab es teilweise Rückenwind... Der Tipp von Laufspartenleiter Olli, zum Trinken ein etwas abgekürztes Trink-Strohhalm (von McDonald’s) zu benutzen, war Gold wert, und so konnte ich auch meinen Flüssigkeitsverlust einigermaßen gut ausgleichen, ohne aus dem Laufrhythmus zu kommen. Das Publikum im Stadtteil Rotherbaum legte im Jubel und Begeisterung nochmal einen drauf... Was auch gut war, denn nun wurden die Kilometer doch immer länger und länger (und so langsam machte sich doch die Strecke bemerkbar!). Bahnhof Dammtor, Kilometer 40, ich lag gut in der Zeit. Jetzt nur einen Fehler machen, nicht zu schnell, nicht zu langsam. Nochmal alles durchgehen: hatte ich genug getrunken, brauchte ich noch ein Dextro Energen? Und dann kam auch noch eine Steigung bis Kilometer 41, vor der ich zum Glück gewarnt war... Und so langsam schmerzten doch die Oberschenkel... Versuchte mich abzulenken, wie es auch in den schlauen Marathonbüchern steht, die Alleebäume zählen – zu langweilig, den nächsten Urlaub in Gedanken planen (kam aber damit auch nicht weit)... Aber dann kam auch die letzte Kurve, nochmal eine Band mit adrenalinstimmulierendem Sound am Straßenrand, und dann (endlich!) die lange Zielgerade.... Dann noch der rote Teppich, die letzten 100m (gefühlt gerne noch ein halber Kilometer)... Und doch noch etwas Kraft für einen Endspurt... Und dann im Ziel, in 3:55:17 Stunden!!! Grandios!!! Endlich hatte ich die 4-Stunden-Marke geknackt!!!!! Herzlichen Glückwunsch auch an die beiden anderen SG Stern’ler aus Bremen: Markus (3:05:21) und Bernardo (3:17:46).
Vielen Dank auch an Olli und Klosi, die zu Hause in Bremen per NDR und online das Rennen sowie die Zwischenzeiten von den Bremer SG Stern’lern während des Laufes verfolgten! Der Hamburg Marathon war das absolute Highlight meiner bisherigen Laufkarriere! Und nächstes Jahr könnte die Marathonstaffel in Hamburg eine prima Vorbereitung für die SG Stern Meisterschaften (Marathon, Halbmarathon bzw. 10km) im Mai in Mannheim sein. Der Mannheim Marathon steht in punkto Stimmung und Organisation den Hamburgern in nichts nach! Auch dort ist Gänsehautstimmung garantiert!
Stefan S.
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