2014 6-Stunden-Lauf Münster

Was wir hinter uns haben

So langsam startet nun doch die Laufsaison des Jahres 2014. Und nach der AOK-Winterlaufserie war für mich der 6-Stunden-Lauf in Münster der erste Lauf des Jahres, der über die Marathondistanz hinausgehen sollte!

Mittlerweile war das sogar schon die 5. Veranstaltung dieser Art in Münster! Christian, der Veranstalter, musste wohl etwas richtig machen: Nach 220 Anmeldungen musste er endgültig die Teilnehmerliste schließen. Irgendwie hat Christian auch eine Schwäche für Kasernen. Viele seiner 6-Stunden-Läufe finden auf (ehemaligen) Kasernengeländen statt. So auch dieses Jahr, in der ehemaligen York-Kaserne in Münster. Akribisch hatte der Veranstalter eine fast 2km lange Runde kreiert, die in den 6 Stunden immer und immer wieder gelaufen werden sollte.

Naja, so richtig weckte das, im Gegensatz zu den Ultra-Trail-Läufen, nicht so meine Begeisterung. Aber ich wollte, auch angesichts der läuferischen Planungen für 2014, auch mal so etwas machen. Zudem konnte ich in der Starterliste viele einschlägig bekannte Namen entdecken. Trotzdem stellte ich mir das ganze recht eintönig und langweilig vor und wusste nicht genau, was mich erwartete. Allerdings eben auch eine neue Herausforderung, und das machte für mich den Reiz aus...

T-Shirt und Startnummer
Zur Feier des 5. 6-Stunden-Laufes gab es schwarze Laufshirts mit Beschriftung in silber, welches mit dem Starterbeutel ausgegeben wurde. In der ehemaligen Offiziersmesse wurden die Läuferinnen und Läufer gebührend empfangen. Allerdings war es in dem Gebäude doch recht frisch (Heizung, Strom und Wasser gab es auf dem ganzen Gelände nicht mehr).

6 hours to go
Ich hatte mir im Vorfeld überlegt, wie weit ich wohl in 6 Stunden kommen könnte. Wenn es gut lief, vielleicht 60 Kilometer? Aber auf jeden Fall 55 Kilometer sollten doch zu schaffen sein, oder? Allerdings lag mein letzter Ultralauf schon Monate zurück...

Blick ins illustre Starterfeld
Leider hatte sich das sonnige Frühlingswetter verzogen und es blies ein stürmischer Wind aus dem Norden, dem die Läufer trotzen mussten. Noch guter Dinge ging es zum Start, Christian gab die letzten Instruktionen und mit dem Startschuss begann die Uhr, die 6 Stunden rückwärts zu zählen...

Auf geht's durch die ehemalige York-Kaserne
Die Runde war knapp 2 Kilometer lang. Abgesehen vom Startschuss war genug Platz zum Laufen. Die ersten 2 Stunden vergingen tatsächlich wie im Flug, und irgendwie wurde es doch nicht langweilig. Ich vertrieb mir die Zeit damit, mir zu überlegen, was ich mir beim nächsten Mal am üppig ausgestatteten Verpflegungsstand zu Gemüte führen würde, und dann das entsprechende unterwegs mir einzuverleiben. Allerdings hatte ich auch immer ein Auge auf meine Garmin und hatte nach zwei Stunden gut 21 Kilometer bewältigt!

Betrieb am Verpflegungsstand
Allerdings wurde mir das dann spätestens bei Kilometer 30 bzw. nach 3 Stunden klar, dass ich das Tempo nicht kontinuierlich aufrecht halten konnte. So langsam machte sich bei mir der ein oder andere Körperteil zum Protest gegen die Dauerbelastung auf.

Noch läuf's gut
Aber bei Kilometer 40 ging es dann doch nicht mehr. Die Marathondistanz habe ich dann nach etwa 4 Stunden und 10 Minuten geschafft, aber aufgrund diverser Schmerzen und dem stürmischen Nordwind sagte ich mir, dass heute doch 55 Kilometer reichen müssten...

Markierungen für die zurückgelegte Distanz der letzten Runde
Gefühlt wurden die Runden immer länger und länger, aber abgesehen von ein paar knallharten Läufern, die mich immer wieder überholten, ging es doch fast allen so. Als sich die 6 Stunden schließlich doch ihrem Ende neigten, musste jeder Läufer noch eine Markierung, bestehend aus einem mit mit Sand gefüllten gelben Luftballon und einem Schlüsselanhänger mit der Startnummer, mitnehmen... Der ausgegebene Chip, der wie üblich an der Schuhschnürung zu befestigen war, zählte nämlich nur die Anzahl der Runden, und die letzte angefangene Runde musste der Veranstalter dann noch separat abmessen. Und deswegen dann auch die Markierungen.... Restmetererfassung nennt sich das dann (aha, mal wieder ein neues Wort gelernt!).

Geschafft: 6 Stunden sind rum!
Schließlich ertönte das Signal der Erlösung, dass die 6 Stunden um waren. Alle Läufer mussten dann stehen bleiben, und die Markierung an dieser Stelle fallen lassen...

Geschafft!!! 55,45 km (bzw. 55,2km) in 6 Stunden!
Ich war dann doch überglücklich mein Minimalziel geschafft zu haben! Immerhin 59er von rund 150 Herren, die gestartet waren. Es muss ja noch Potential für das nächste Mal sein. Wahnsinn, dass der Beste geschafft hat, in diesen 6 Stunden mehr als 80km zurückzulegen!!!

Mehr Infos noch bei Laufreport.de. Und Frank, der "alte Schwede" aus Dortmund, war auch dabei und hat mal wieder ein Video der Veranstaltung gemacht.
 
Stefan