Was wir hinter uns haben
Das lag Joachim L. auf dem Herzen, ein Bericht vom Europamarathon in Görlitz, der ihm ausgesprochen gut gefallen hat und er daraufhin einen Bericht in die Tasten gehauen hat:
Europamarathon in Görlitz
Die Kombination war verlockend, so dass es in diesem Jahr für mich den Halbmarathon in Görlitz als
Laufevent neben dem Halbmarathon in Bremen und Hannover gab.
Die
Kombination für meine Frau und für mich bestand in diesem Fall aus Kurzurlaub
mit Städte- und Landschaftserkundung für uns beide und einem Halbmarathon für
mich.
Die Stadt Görlitz und die ganze
Umgebung hat eine ganze Menge zu bieten, die Stadt selbst wurde im zweiten
Weltkrieg zum Glück nur sehr wenig zerstört, so dass es eine ganze Menge
historische Fassaden zu sehen gibt. Da das in Deutschland einzigartig ist, wird
das von vielen Filmemachern genutzt. Hier wurden beispielsweise grosse Teile
des Films „the monument men“ gedreht.
Obermarkt in Görlitz |
Ein kleiner Abendspaziergang
führt über die Neisse nach Polen und wieder zurück, der Landeswechsel über die
Neisse ist unspektakulär und selbstverständlich.
Lohnenswert war für uns ein
Besuch beim „heiligen Grab“, einer Kopie des heiligen Grabes aus Jerusalem, die
dadurch, dass sie über die Jahrhunderte viel weniger und seltener zerstört
wurde als das Original, einen realistischen Eindruck wiedergibt. Die Kopie ist
in diesem Falle näher am Original als das Original selbst.
Ein Tag hat uns mit der Bahn die
Neisse entlang nach Zittau geführt und von dort mit der Schmalspur-Dampflok nach
Oybin. Dort gibt es eine Burg- und Klosterruine, die einen Besuch wert ist.
Schmalspur-Lok |
Der letzte Ausflug vor dem Lauf
ging nach Bad Muskau in den Fürst-Pückler-Park. Mit Fahrrädern vom Verleih wurde
der erkundet (die Beine sollten ja nicht überstrapaziert werden).
Pückler-Park |
Im Mittelpunkt des
Himmelfahrt-Wochenendes sollte für mich aber der Halbmarathon stehen, der jährlich
im Rahmen des Europa-Marathons stattfindet.
Die Stadt Görlitz wird durch die
Neisse geteilt, der polnische Teil der Stadt heisst Zgorzelec und
- Europa sei Dank - präsentieren sich beide Städte gemeinsam als
„Europa-Stadt“. Der Marathon führt damit durch Deutschland und durch Polen. Der
Halbmarathon bleibt im deutschen Teil.
Am Samstag ging es dann zum
Abholen der Startunterlagen in das örtliche Gymnasium. Es machte den Anschein,
als ob der halbe Ort aktiv dabei ist, jedem ein schönes Lauferlebnis zu bieten.
Der eine hieß die Läufer willkommen, der nächste zeigte nochmal, wo es welche
Unterlagen gibt, die dann auch schnell zur Hand waren; eine kleine Laufexpo gab
es und preiswerte und sehr gute Laufshirts. Und natürlich hing eine
Übersichtskarte aus, an der sich der Lauf (und das Höhenprofil) erkunden ließ.
Diese Landkarte mit Höhenprofil vom Halbmarathon hat meine Laufuhr
aufgezeichnet.
Strecke und Profil |
Um 9:10 Uhr waren die ca. 130
Marathonis auf der Strecke, zunächst Richtung Neisse und Zgorzelec, um 9:20 Uhr
ging es dann auch für mich und die übrigen ca. 250 Halbmarathonis auf die
Piste.
Bislang bin ich nur Flachland-Läufe gewohnt, so dass die ca. 180 Anstiegsmeter in den ersten 10km Laufstrecke bei Gegenwind ungewohnt waren. Zudem wusste ich, dass der „Weinhübel“ als letzter Anstieg wartet. Nebenbei bin ich ein echt schlechter Bergab-Läufer (meine Wade hat das noch zwei
Tage danach gemeldet!). An der Strecke, die durchweg über öffentliche Straßen führte, gab es ca. alle 2km Verpflegung und Getränke. Das fand ich außergewöhnlich viel und echt angenehm, zumal es mit 25°C am Start um 9:20 Uhr schon ziemlich warm war. Nach der Hälfte der Strecke hatte sich das
Feld auseinandergezogen. Noch nie bin ich bei einer Laufveranstaltung mit so wenigen Läufern um mich herum unterwegs gewesen.
Bislang bin ich nur Flachland-Läufe gewohnt, so dass die ca. 180 Anstiegsmeter in den ersten 10km Laufstrecke bei Gegenwind ungewohnt waren. Zudem wusste ich, dass der „Weinhübel“ als letzter Anstieg wartet. Nebenbei bin ich ein echt schlechter Bergab-Läufer (meine Wade hat das noch zwei
Tage danach gemeldet!). An der Strecke, die durchweg über öffentliche Straßen führte, gab es ca. alle 2km Verpflegung und Getränke. Das fand ich außergewöhnlich viel und echt angenehm, zumal es mit 25°C am Start um 9:20 Uhr schon ziemlich warm war. Nach der Hälfte der Strecke hatte sich das
Feld auseinandergezogen. Noch nie bin ich bei einer Laufveranstaltung mit so wenigen Läufern um mich herum unterwegs gewesen.
Zum Zieleinlauf geht’s nochmal
500m leicht bergan, meine Zeit am Ende war langsamer als vorher geschätzt; mein
Lerneffekt hier war, dass die Einstellung auf das Streckenprofil und das
Einteilen der Strecke mehr Zeit gekostet hat, als meine Leistungsfähigkeit an
Möglichkeiten hergegeben hätte; im Ziel hatte ich noch reichlich Reserve und war auch schnell wieder fit, auch
wenn das hier
Noch nicht wieder fit |
noch nicht so aussieht.
Nach dem Lauf ging es nochmal ins
Hotel, obwohl wir schon ausgecheckt waren. Die Betreiber kennen das mit dem
Laufen schon und stellen extra für die Laufteilnehmer die dort übernachten eine
Dusche, Handtücher, Duschgel und was man sonst noch so braucht zur Verfügung. Das
Hotel Meridian, das diesen Service bietet, liegt ca. 300m von Start/Ziel
entfernt und war auch sonst eine Prima Adresse. Auf den ersten Blick von außen
und den Hinterhof mit den Parkmöglichkeiten vielleicht noch nicht, aber die
inneren Werte überzeugen. Wir hatten ein großzügiges und blitzsauberes Zimmer
mit Balkon. Das Personal war durchweg superfreundlich und unkompliziert, beim
reichhaltigen Frühstück gab es jede Menge frisches Obst, frischen Obstsalat neben den üblichen Dingen.
Wer abends noch Wünsche hatte, für den gab es auf dem Flur einen gefüllten
Kühlschrank mit allerlei Biersorten und alkoholfreien Getränken, eine
Kaffeemaschine, also kurzum: Klasse.
Mal sehen, welcher Lauf der
nächste wird (neben Bremen natürlich).
Joachim L.