Aktuelles


Leider wird die Rubrik
"Was wir hinter uns haben" 
aktuell nicht mehr gepflegt.
Ansonsten sind die Informationen
auf diesem Blog immer noch aktuell!!!

Offiziell ist die Laufgruppe auf der
Internetseite der SG Stern Bremen 
zu finden: 


 

Allgemeines

Die SG Stern Bremen ist der Bremer Zweig der Daimler Sportgemeinschaft
Ende 1989 hat sich die Laufgruppe innerhalb dieser Sportgemeinschaft in Bremen gegründet. Ziel war es, den bereits vorhandenen losen Verbund von Läufern in einer organisierten Gemeinschaft zusammen zu führen. Die SG Stern Bremen bot sich dafür mehr als an, da wir uns alle dem "Stern" verbunden fühlten und fühlen. Heute sind auch sog. "Externe", also Nicht-MitarbeiterInnen von Mercedes-Benz in Bremen in der Gemeinschaft herzlich willkommen.


Wo wir uns treffen / trainieren

Werderseerunde

Wir parken und treffen uns am Einkaufszentrum "Hansa Carree" in Bremen / Hastedt,
immer Dienstags, immer kurz vor 17:00 Uhr s.t.
.

Die "Standardrunde" ist ca. 14 km lang, es kann aber auch abgekürzt werden
(der Rote Pfeil markiert das Weserwehr).
.

Hier z.B. eine Strecke mit ca. 4 km.

Die Bilder stammen von http://openrouteservice.org/ bzw. http://www.openstreetmap.org/Copyright.

Wann wir uns treffen

Immer am Dienstag pünktlich um 17:00 Uhr s.t. geht es hier (anklicken!) los (Dienstags ist keine Voranmeldung erforderlich, es ist immer jemand da (außer in der Ferienzeit, da lieber vorher fragen). 
Aufgrund der unterschiedlichen Leistungsstufen der Läufer*innen teilen wir uns in mehrere Gruppen auf, sodass jeder in einer seiner Leistung entsprechenden Geschwindigkeit laufen kann. Bei uns läuft niemand allein (außer auf eigenen Wunsch, z.B. einer erforderlichen Abkürzung der Laufstrecke).

Die Bilder stammen von http://openrouteservice.org/ bzw. http://www.openstreetmap.org/Copyright.

Wieviel wir trainieren

Die Laufstrecke um den Werdersee ist ca. 14 km lang. Es besteht aber die Möglichkeit (je nach Befinden) abzukürzen (5 km, 7 km, 10 km).
Bei Vorbereitung auf einen Marathon wird die Strecke von einigen Läufern auch gerne 2x gelaufen.

Wir laufen zur Arbeit (LaufDerArbeit)

Einmal in der Woche laufen einige unserer Mitglieder zu Fuß zur Arbeit. Dieser spezielle Lauf findet immer am Donnerstag oder Freitag, nach Absprache, um 5:30 Uhr ab Bahnhof Barrien (Syke) statt. Die Gruppe hat sich auch schon einen Namen gegeben: "LaufDerArbeit". Gerne kann man auch auf der Strecke dazu stoßen, wie es Mitglied Günter S. bereits tut, er startet ab Seckenhausen und läuft der Gruppe entgegen, um dann gemeinsam weiter zu laufen, denn so kann man sich nicht verpassen! Der Lauf endet bei Mercedes-Benz, Werk Bremen, Tor 1 oder Tor 7. Für Werksangehörige besteht die Möglichkeit auf dem Gelände von Mercerdes-Benz zu duschen.

Streckenverlauf:
Start: Bahnhof Barrien (Syke) über Weyhe, Leeste, Leester Marsch, zur Weser (Höhe Autobahnbrücke), Werdersee, Weserwehr, Hansa Carree, Hemelinger Tunnel, Daimler Tor 1 / Tor 7. Es kann auch entgegen gelaufen werden.

Ergebnisse 2019: Bericht von Oz hier anklicken!

Werderseepokal

Den Werderseepokal erhält derjenige Läufer (Bedingung: Mitglied der SG Stern Laufgruppe), der innerhalb eines Jahres (vom ersten Dienstag im November bis letzten Dienstag im Oktober) am Trainingstag (also immer Dienstags) anwesend war und mindestens einmal das sog. "Ohr" gelaufen ist. Der Pokal soll Ansporn für eine regelmäßige Teilnahme am Dienstag sein.
In den vergangenen Jahren haben den Pokal gewonnen:

1996 Hans K.
1997 Hans K.
1998 Olli
1999 Hans K.
2000 Olli
2001 Klosi
2002 Klosi
2003 Ludger H.
2004 Klosi
2005 Matthias D.
2006 Klosi
2007 Matthias D.
2008 Ludger H. und Klosi (Tabelle Saison 2007 / 2008)
2009 Markus J. (Tabelle Saison 2008 / 2009)
2010 Bernado B.R. (Tabelle Saison 2009 / 2010)
2011 Matthias D. und Klosi (Tabelle Saison 2010 / 2011)
2012 Olli (Tabelle Saison 2011 / 2012)
2013 Uli (Tabelle Saison 2012 / 2013)
2014 Uli (Tabelle Saison 2013 / 2014)
2015 Jola B. (Tabelle Saison 2014 / 2015)
2016 Jola B. (Tabelle Saison 2015 / 2016)
2017 Waldi (Tabelle Saison 2016 / 2017)
2018 Waldi (Tabelle Saison 2017 / 2018)
2021 Peter N., Axel D., Ludger K. (Tabelle Saison 2020 / 2021)

Somit führt Klosi diese Liste mit bereits 6 gewonnenen Pokalen an.
Damit wir den Überblick behalten, haben wir eine "Ewige Bestenliste".

Aus der Bestenliste lässt sich erkennen, dass nur zwei Läufer seit Einführung der Liste im Jahre 1996 auch heute noch aktiv dabei sind, zum einen Peter N. und zum anderen Olli. Peter liegt mit großem Vorsprung vor Klosi und hat als bisher einziger Läufer die Marke von 1000 Läufen am Werdersee geknackt. Klosi hat 2022 Olli von Platz 2 in der Liste verdrängt. Die erste weibliche Läuferin taucht im Jahre 2004 in der Liste auf. Beständig durchgehend bei den Frauen dabei ist Jola B.

2020 40. Bremer Winterlaufserie, 1. Lauf

Was wir hinter uns haben

15 Jahre ist es her, dass ich bei der Bremer Winterlaufserie teilgenommen habe. Stets bin ich nur die kleine Serie gelaufen. Zugegeben, ich war gespannt, was sich nun verändert hat. Die 40. Bremer Winterlaufserie im Bremer Bürgerpark. 3 Läufe, in der Regel am 1. Sonntag im Monat Januar bis März. Kleine Serie bedeutet 3x10km. Große Serie 10km, 15km und 20km. Mein Entschluss, dieses mal die große Serie zu laufen, begründet sich daraus, dass ich Trainingskilometer für den Halbmarathon Ende März in Lissabon benötige. Die Laufgruppe der SG Stern Bremen will an dem besagten Halbmarathon teilnehmen. Zurück zur Winterlaufserie. Erstmal muss man einen Parkplatz finden. Früher Vogel parkt direkt am Bürgerpark. Das hatte dann schon mal geklappt. Überraschend war dann der Aufbau am Markusbrunnen. Früher war da nichts, also zur 25. Winterlaufserie. Es gab einen Einlaufkanal. Es gab Sägespäne als Startlinie. Start und Ziel waren getrennt. Heute steht ein beheiztes Zelt zur Verfügung. Startnummernausgabe aus einem Wagen heraus. Start und Ziel sind an der gleichen Stelle. Die LäuferInnen der SG Stern begrüßten sich und andere. Klosi, Oz, Stephan, Peter, Jola, Waldi, Ingo, Anna-Lena, Thorsten, Yvett, Sebastian, Stefan, Frank, Klaus, Gerhard, Olli. Eine kleine Jubeltruppe bestehend aus Renate, Heike, Conni und Ludger fand sich ein. Dörte wurde auch gesichtet. Nun denn, der Start verlief unspektakulär. So 880 LäuferInnen machten sich auf den Weg. Auch das war früher mal weniger. 400 hab ich in Erinnerung. Es war Platz genug für alle auf den Wegen im Bürgerpark. Die Strecke wurde gegenüber früher leicht verändert, so dass man nun auf 10km kommt. Früher waren es 9,9km. Es werden dadurch aber auch mehr Helfer benötigt! Der Bürgerpark muss in 2 Runden durchlaufen werden, um auf die 10km zu kommen. Also kommt man einmal an der Jubeltruppe vorbei. Ich habe mich beim Start absichtlich weit hinten einsortiert, schließlich will man den jungen Sprintern ja nicht im Weg stehen. Zunächst habe ich beim Aufräumen des Feldes von hinten Gerhard eingeholt, der aber rechts am Rand gehen musste. Gesundheitliche Probleme. Da bricht man besser ab. Dann kamen  Klaus und Waldi dran. Unerwartet lief ich ziemlich locker an ihnen vorbei. Waldi teilte mit, dass Jola gleich vor mir sei. Zunächst habe ich aber Yvett überholt. Jola zu erreichen war Ansporn genug, um ein bisschen zügiger zu laufen. Tatsächlich erreichte ich Jola und konnte sie zumindest begrüßen. Dann riss es auch schon wieder ab. Der Abstand blieb aber konstant so bei 50 Metern. Auflaufen gelang mir nicht mehr. Das war es dann auch schon. Nun wurden nur noch namenlose Läufer überholt. Das Wetter war konstant grau, ohne Regen, leicht böiger Wind. Nicht zu kalt, wenngleich ungemütlich. Der Zieleinlauf verlief unspektakulär. Über den Zeitnehmer und gut war es. Anstehen für einen warmen Tee. Interessant sind die Ergebnisse. 3 Läufer haben unabhängig voneinander genau 50:59min gelaufen, Jola, Frank, Olli, so wurde die Reihenfolge im Internet festgelegt. Ohne Absprache oder Sichtweite. Einfach nur, weil wir uns unterschiedlich am Start aufgestellt hatten und deshalb die Zeitnahmeschleife zu unterschiedlichen Zeiten am Start überquert haben. Alle waren mit ihren erreichte Zeiten zufrieden. Nun bin ich ja sowas von gespannt auf den nächsten Lauf über 15km. Ob Frank, Jola und ich wohl wieder ähnliche Zeiten haben? Ich für meinen Teil möchte das gerne verhindern und die Reihenfolge umkehren. 

2019 Challange Almere Amsterdam

Was wir hinter uns haben

Challange Almere Amsterdam
Holland 🇱🇺 ist die geilste Stadt der Welt - und vor allen Dingen dieses Wochenende 😜.
Schon vor fast einem Jahr haben wir uns beim zweitältesten Triathlon der Welt (nach Hawaii) für die Langdistanz als Staffel angemeldet.
Der Radfahrer, er war eine Woche lang knock out und war sich noch nicht sicher ob er antreten könne, machte sich dennoch am Donnerstag mit Rad im Gebäck auf den Weg. Er kam heile auf dem Campingplatz Waterhout in Almere an.
Am Freitag begannen Anna-Lena (Schwimmerin) und ihre Eltern (Papa Ingo, der Läufer) ihren Urlaub und folgten ihm, mit einem geliehen Wohnmobil, zum Campingplatz in Almere. Gut vorbereitet voller Vorfreude und Hoffnung das der Radfahrer fit wird kamen wir am späten Morgen an.
Angekommen wurde aufgebaut, der Radfahrer machte eine kleine Tour und auch der Läufer ging sich die Beine lockern, die Schwimmerin legte die Beine hoch, so wie ihr Trainer es am Mittwoch nach dem Training geraten hatte.
Um 15:00 ging es zur Wettkampf Besprechung, anschließend wurden die Startunterlagen abgeholt und das Rad eingecheckt (das musste man so machen). Wir guckten man sich genau an wo gewechselt wurde und wie man im Anschluss zu seiner Strecke kommt, bzw. wo der Schwimmstart ist und wie die Strecke verläuft.  Im Anschluss ging es über die kleine aber schöne Messe. 
Am Samstag morgen hatte das lange Warten nun endlich ein Ende. Um 7:50 Uhr machte sich Anna-Lena auf die 3,8 km Schwimmstrecke, bei kalter Luft war das Wasser mit dem Neo dann zum Glück sehr angenehm. Sie kam nach einigem Gerangel, ungewollten Bojen-Kontakten und einem Besuch auf einer Insel aus Seegras 😁 souverän als erste Frau (sechste gesamt) aus dem Wasser. Ziel Zeit 60 Min. erreicht! (00:59:29).
Nun war Claas dabei auf dem Rad abzuliefern. Nach einer Woche mit Magen-Darm Virus 🤢 war er bis Freitag nicht sicher, ob er überhaupt starten kann. Es lief aber überraschend gut an. Ab km 100 meldete sich der Körper dann doch und die Leistung brach akut ein. Der Wind hatte auch deutlich zugenommen. Er quälte sich die nächsten 80 km bis zur Staffelübergabe durch und erreichte noch die viertbeste Radzeit und wir lagen nun auf Platz 3.
Bei der Übergabe trafen sich Ingo und Claas genau im richtigen Moment in der Wechselzone, denn niemand hatte ihn nach 4:57:01 erwartet (sein Ziel war 5h15-5h30).
Ingo wurde in der Startphase des Marathons von einem Läufer überholt. Aber wer Ingo kennt, weiß, dass ihn sowas nicht aus der Ruhe bringt. Wie ein Uhrwerk und mit immer akkurat geradem Oberkörper 😉 drehte er seine sechs Runden. Zum Glück hatte er im Sommer viel bei Hitze und Sonne trainieren müssen, so dass er genau wusste, was er leisten kann und wie er sich verpflegen sollte. Gut vorbereitet -wie er immer ist- stellte er seine Frau und Tochter (Anna-Lena) in die Coaching Zone und holte sich jede Runde das, was er brauchte. Zwischendurch kühlte er sich mit Schämen. Er erlief uns schlussendlich unseren geilen zweiten Platz gesamt und ersten Platz in der Mixedwertung 🏆.
Im Ziel wurden erstmal Fotos gemach,t danach geduscht, gegessen und getrunken. Die Siegerehrung sollte er am Sonntag stattfinden.
Am Abend gab es dann im Rahmen der Familie leckeres Essen und ein Bier. 
What a day!!
Anna-Lena, Ingo und Claas

Ich als Schwimmerin muss sagen, es hat mir viel Spaß gemacht, doch das Warten und die Ungewissheit was mit den anderen beiden auf der Strecke passiert, vor allem dem Radfahrer, den man nicht sehen konnte, machte mich fertig. Im Vergleich sind die beiden anderen Strecken auch deutlich länger und es kann mehr passieren, als einem im Wasser. Zu dem wurde das Wetter immer besser und die Sonne brannte, nicht so schön, wenn man einen Marathon laufen muss.
Für das nächste mal merke ich mir, der Sonnenaufgang ist fies! Wenn man nach rechts atmet und links an den Bojen vorbei muss, immer gucken das man rechts noch Schwimmer sieht 😅😋 

Anna-Lena

https://goo.gl/photos/KM2NDXHiYkjk7R4i8
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2019 Remmers-Hasetal-Marathon

Was wir hinter uns haben

Remmers-Hasetal-Marathon
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2018 Mallorca M, HM, 10km

Was wir hinter uns haben

Mallorca Marathon, Halbmarathon und 10km und
viel Spaß!
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2018 Deutschlandpokal in Ulm

Was wir hinter uns haben

Deutschlandpokal der SG Stern Deutschland im Marathon, Halbmarathon und 10km Lauf in Ulm
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2018 15. 24 Stunden Burginsellauf Delmenhorst

Was wir hinter uns haben


Rückblick 
Der 24-Stundenlauf in Delmenhorst ist ein fester Veranstaltungstermin, nicht nur für ambitionierte Läufer. Einzelstarter und Teams sind für einen Tag lang gefordert. Auch der Spaß kommt dabei nicht zu kurz. Einfach mal die stimmungsvollen Bilder unter 24-lauf.de anschauen!!!
Natürlich gehören auch Ehrgeiz und Durchhaltevermögen immer dazu.
12x war ich in verschiedenen Teams unterwegs, unter anderem auch zweimal mit den Staffeln der SG Stern Bremen.
Ganz gut kann ich mich noch an die erste Veranstaltung erinnern, in der noch alles übersichtlich war. Um die Runden zu zählen musste eine Nummer vom Block abgerissen werden und nach der Runde beim „Counter“ abgegeben werden. Nix mit Hightech und Verfolgung des aktuellen Standes im Internet. Der Staffelstab war aus Holz und den konnte man schlecht verlieren, denn mit der Zeit war das Ding vom Schweiß der Läufer sehr klebrig. Auch auf der Strecke waren gefühlt nur Staffelläufer unterwegs. Die 5 Einzelläufer waren irgendwo dazwischen. „Wie kann man nur alleine einen ganzen Tag laufen?“, das war noch nicht mein Maßstab.
Wir hatten Party im Zelt und es gab viel zu lachen. Ich hatte dabei das Glück für verschiedene Teams als Gastläufer dabei zu sein.
Aber 2014 hat es mich gepackt. Meinen Laufhorizont hatte ich gedanklich schon erweitert. Wie weit würde ich zu Fuß im Gehtempo schaffen? Dafür bot sich eben diese Laufveranstaltung an. Gedacht, getan: die ersten 12 Stunden hatte ich auch ganz gut durchgezogen. Aber dann wurden die Schmerzen, speziell auch die Blasen, größer und die Pausen länger. Stefan S. und Klosi waren auch mit dabei. Die Beiden hatten aber schon jede Menge mehr an km. Aber wir haben durchgehalten. Um 6:15 Uhr hatte ich die 100 km geknackt und bis zum Schluss noch 15 km draufgelegt.
Ein Jahr später (2015) war die Frage: wie weit komme ich wenn ich nicht nur gehe, sondern auch laufe? Da waren es schon 132 km und durch den Wechsel Laufen /Gehen (wer läuft schon 24 Std. am Stück durch?) war ich am nächsten Tag relativ fit.
2016 und 2017 waren wir mit  SG Stern Staffeln vertreten. Und wir waren alle gut unterwegs. Noch heute ist die Staffel der Mädels von 2016 in der ewigen Bestenliste zu finden!

Aber nun das Jahr 2018!!!
Ich wollte ich es nochmal wissen, wieder als Einzelläufer. Ich hatte einen Plan aber kein Ziel. Gedanklich hatte ich mich nur von Stunde zu Stunde auf meine Runden konzentriert. Von der letzten vollen Runde bis zur vollen Stunde war Pause. Maximal 10 Minuten. Zuerst bin ich immer die Runden durchgelaufen. Dann habe ich feste Gehabschnitte eingeplant. Somit hatte ich immer ein nicht weit entferntes Zwischenziel vor Augen.
Nachmittags  wurde es richtig warm. Ich musste mehr Flüssigkeit und auch Salz nachtanken. Gegen Abend hatte ich auf dem dunklen SG Stern Shirt durch den Schweiß überall Salzränder. Ein tolles Tarnmuster. Also habe ich mein Shirt gewechselt und war optisch oberhalb wieder sauber. Aber meine Beine samt Schuhe sahen jetzt schmierig aus. Zuerst der trockene Staub, anschließend das Ganze mit einer Stunde Regen vermischt, waren Zeichen eines langen Laufes.
Beine und Schuhe, irgendwie schmierig!
Nach 12 Stunden rebellierte mein Magen. Der hatte sich wohl auf Schlafen eingestellt und wollte nichts mehr annehmen. Dabei wollte ich ihm doch nur Kohlenhydrate zuführen. Nix da, nur auf Kamillentee ließ er sich dann noch ein.  Um 02:10 Uhr hatte ich dann die 100 km geschafft. Also noch reichlich Zeit um Strecke zu machen.
Gegen Morgen taten Kaffee und Brötchen richtig gut. Danach war aber an Hinsetzen und einer kurzen Pause nicht mehr zu denken. Es wäre sehr schwer gewesen wieder in den Rhythmus zu finden. Lieber ein paar Meter länger gehen und dann wieder laufen. So um 9:30 Uhr kam dann nochmal ein Energieschub. Mit der 150 km Fahne habe ich dann eine Runde gedreht. Es war ein tolles Gefühl für mich, damit durch die Wechselzone zu laufen. „War denn da keiner, der ein Foto machen könnte?“, doch Jenny kam just in time und hielt den Moment bildlich fest.
150km, eine Runde mit Fahne und weiter...
Jetzt einfach nur noch weiter machen. Der rebellierende Körper hatte aufgegeben und der Kopf setzte sich durch – es lief. Auch meine durchgelatschten Schuhe habe ich nicht gewechselt. Keine Blase, kein Druckschmerz, obwohl die schon fast 2.000 km drauf haben. Die finale Runde ist Jenny auch noch mit gelaufen. Die restlichen Meter bis 12 Uhr schenkte ich mir und bin im Start- / Zielbereich stehen geblieben.

Über 162 km, 2. Platz in meiner AK und 8. Gesamtplatz von 155 Starten.
Im Bild die AK M55 und M60
Ich möchte aber anmerken, dass einige Läufer, die noch viel besser sind, nur zum Spaß mitliefen. Unter anderem Oliver Leu, der Rekordhalter mit 238 km. 
Somit konnte ich wieder einen Pokal in Empfang nehmen, der zu Hause ebenfalls eingerahmt von 2 Werderseepokalen in unserer Vitrine seinen Platz fand.
Ein Pokal mehr für die Sammlung
Vielen Dank auch an diejenigen, die mich und auch Stefan Schü., der in der Staffel M!Running „fremdgelaufen“ ist, an der Strecke besucht haben. Ebenfalls bemerkenswert: Klosi war so fürsorglich und besuchte uns morgens um 4:30 Uhr um sich nach unserem Befinden zu erkundigen.
Lange Trainingseinheiten dienten mir als Grundlage. Um am Wochenende mehr Zeit zu Hause verbringen zu können, wurde der Arbeitsweg zur Trainingsstrecke erklärt. Da bot sich der „Lauf der Arbeit“ mit Oz, Klosi, Matze und Co. an. Oder ich bin die Strecke mal alternativ mit dem Rad gefahren.
Nach so einer Anstrengung ist nun Schonung für mich angesagt. Ich habe viel verlangt von meinem Körper. Jetzt muss ich ihm wieder was zurückgeben. Weiter geht’s zu neuen Zielen. Aber fast 4 Marathons hintereinander muss ich so schnell nicht mehr haben. 

Uli Z.

2018 Hexenstieg (Sturmedition)

Was wir hinter uns haben

Lange hatte ich mit mir gerungen, ich hatte mich mit Olaf (von Bremen läuft Marathon) und Winfried zum Hexenritt, veranstaltet von Meldeläufer Michael Frenz, angemeldet. 108 Kilometer durch den Harz, von Osterode über den Brocken bis nach Thale, wie ich es auch letzte Jahr gelaufen bin. Läuferisch "lief" es im Frühjahr ganz gut und im Angebot der Harzer Hexenstieg Eventtage war ja auch die doppelte Strecke, von Osterode nach Thale und dann von dort wieder über die Südumgehung der Rappbodetalsperre und Brockenumgehung (allerdings über den Wurmberg!) wieder zurück nach Osterode. 215 Kilometer erschienen mir zwar doch sehr lang, aber ich wollte es mal probieren, zumal ich im Mai und Juni aufgrund privater Projekte wohl keine Zeit für einen ausgiebigen Ultra haben würde. Oberstes Ziel für mich war, die Distanz "einfach" zu finishen.

Ich zahlte bei Michael den Aufpreis auf die ganze Strecke und harrte der Dinge, die da kamen. Je näher das Hexenstieg-Wochenende kam, um so verlässlicher sagte der Wetterbericht warmes und sonniges, aber auch recht stabiles und trockenes Wetter voraus, was mir insgesamt entgegenkam. Hatte ich doch letztes Jahr auf den letzten Kilometern im Bodetal alles anziehen müssen, was ich hatte, um nicht zu frieren.

Leider konnte Winfried verletzungsbedingt doch nicht mit in den Harz und so zogen Olaf und ich alleine los. Vorab war mit das Stressigste den Laufrucksack und den Dropbag für Thale, wo ich auch für ein paar Stunden schlafen wollte, zu packen. Auf den 200 Kilometern konnte ja doch einiges dazwischenkommen und da wollte ich gerüstet sein. Allerdings wusste ich auch aus den Erfahrungen des WiBoLTs, dass weniger oft mehr ist und der Laufrucksack nicht zu schwer werden durfte. Ich hatte einige 100g gespart, zum Beispiel nur eine kleine Notfall-Stirnlampe (44g statt 124g) und statt Smartphone (211g) ein kleines, altes Outdoor-Handy zum Telefonieren und SIMsen (102g).
Läuferbriefing am Vorabend
Am Vorabend zum Start des Hexenstiegs mit 215km und dem Hexenritt mit 103km gab es im Harzer Hof in Thale noch das Briefing durch Veranstalter Michael Frenz. Er war Anfang April selbst den größten Teil der Strecke abgelaufen, einige Wanderwege waren von den Winterstürmen immer noch gesperrt und es mussten einige Umleitungen gelaufen werden. Aber auch bei der aktuellen Streckenführung würde einiges an Holz noch auf dem Weg liegen. Dieses Jahr wäre eine "Sturm-Edition" (nicht wegen des Wetters, sondern wegen den Umleitungen und Behinderungen auf der Strecke). Wichtigster Tipp für die Hexenstiegler: Die Ente sei hinten fett! Nach einem anstrengenden ersten Streckenviertel bis hin zum Brocken würde die Strecke auf den beiden folgenden Viertel vor und nach Thale eher einfach zu laufen sein, während es das letzte Viertel in sich haben sollte. Ich war ja den Hexentanz, den Abschnitt von Thale nach Osterode, vor 2 Jahren schon gelaufen und kannte einige Abschnitte (wobei es seit damals doch gehörige Streckenänderungen gab). Wesentlich besser als im Vorjahr waren die Verpflegungspunkte organisiert, was damals zu einigem Unmut und überzogener Kritik geführt hatte.
Ausgabe des GPS-Trackers
Nach einer recht kurzen Nacht (und einem spontan notwendigen Update eines GPX-Tracks) war ich gegen 5 Uhr wieder im Harzer Hof für das Läuferfrühstück. Ich wollte vorab nicht in Stress kommen, und brauchte ja auch noch den GPX-Tracker. Aber der Organisator hatte auch erheblich mehr Mitarbeiter vor Ort und das ganze lief reibungslos und zügig ab, so dass der Startschuss pünktlich um 6 Uhr erfolgen konnte.
Letzte Instruktionen vor dem Startschuss
Nach einem Auftaktstück durch den Ort ging es ab dem offiziellen Start des Hexenstiegs erstmal stetig bergan auf breiten Forstwirtschaftswegen durch die Wälder, gut zu laufen, erstmal zur Hochebene von Clausthal-Zellerfeld.
Blick zurück nach Osterode
Vorbei ging es am Bärenbrucher Teich und der Huttaler Wiederwaage, einem interessanten Bauwerk des Oberharzer Wasserregals, welches uns auch in den nächsten Abschnitten begleitete. Ab und an waren auch Single-Trails zu laufen, aber mehrheitlich blieb es bei den technisch einfachen Forstwegen.
An Dammgraben des Oberharzer Wasserregals entlang...
Schließlich kam bei Kilometer 21 schon der erste Verpflegungspunkt am Sperberhaier Dammhaus. Ja, bis hierhin war es noch nicht so schwer gewesen, noch ging alles sehr einfach, wenn auch kontinuierlich bergauf, ich hatte noch Augen für das Drumrum, die schöne Landschaft und das Wetter. Aber wie lange das noch andauerte, wusste ich nicht.
Willkommen am VP 1 (Sperberhaier Dammhaus)
Es gab zwar mit Iso-Getränk und Wasser nur ein begrenztes Angebot, mehr wurde aber noch nicht benötigt. Genug Flüssigkeit war ja bei den sich abzeichnenden Temperaturen von entscheidender Bedeutung, und ich nuckelte deswegen regelmäßig immer ein paar Schlucke aus dem Trinkrucksack.
Der nächste VP in Torfhaus lag ja nur gut 13 Kilometer entfernt. Allerdings verlangsamte mich dann die Umleitung des Hexenstiegs (der Magedeburger Weg war noch gesperrt), hier war das dann doch ein durchgehender Trail, dessen Steine und Wurzeln Aufmerksamkeit erforderten und der auch weiterhin eher bergan führte.
Typischer Abschnitt der "Sturm-Edition" des Hexenstiegs
In einigen Abschnitten hatten auch die Winterstürme enorm gewütet, die Baumstämme waren nur zersägt, damit man hindurchkam, aber bei weitem war noch nicht aller Holzbruch abtransportiert. Kurz vor Torfhaus stießen wir dann auch auf die ersten Schneefelder, die aber mächtig am Tauen waren und vielerorts den Boden aufweichten.
Beim VP in Torfhaus lag ich gut in meinem Zeitplan und gönnte mir einen Kaffee und eine Sitzpause. Erstmals konnte man einen Blick auf den Brocken erhaschen. Mit prall gefüllter Trinkblase ging es dann auf dem gut ausgebauten Götheweg weiter Richtung Brocken. Hier waren dann auch einige Wanderer unterwegs und bei Torfhaus überholten mich die ersten "Hexenrittler", die eine Stunde später gestartet waren.
Auf dem Götheweg nach Torfhaus, im Hintergrund der Brocken
Gut 3 Kilometer vor dem Brocken verließ die Lauftrecke den offiziellen Hexenstieg und machte einen Umweg über die Rangerstation bei den Scharfensteinklippen. Einige Läufer verpassten den unscheinbaren Einstieg in den Weg vom gut ausgebauten Götheweg aus und sammelten ein paar Hundert extra Meter, bis sie per GPX-Track den Irrtum bemerkten. Aber ich kannte den Weg vom Vorjahr und hatte dadurch schon einen kleinen Vorteil.
Vom Götheweg zur Rangerstation Scharfensteinklippe
Zunächst ging es auf dem unwegsamen, vom Tauwasser aufgeweichten Weg, bergab. Diesmal führte der Weg wegen Streckensperrungen nicht ganz bis zur Eckertalsperre hinab, was wohl einige Höhenmeter erspart hat.
Immer wieder lag Wald im Weg
Bei der Rangerstation selbst hätte man sich selbst verpflegen können, aber ich packte gleich meine Stöcke aus und bog auf den Panzerplattenweg Richtung Brocken. Und der ging bis auf weiteres: Aufwärts!!! Und das ziemlich massiv!
Aussicht auf die Eckertalsperre
Ich legte auf dem Weg zum Brocken doch einige Pausen ein, hätte schon schneller sein können, aber ich hatte ja erst knapp ein Viertel der Laufdistanz hinter mich gebracht und durfte meine Kräfte nicht einfach so verballern. Zudem wollte ich nicht zu viel schwitzen, auf langen Strecken begünstigt das dann (zumindest bei mir) das Wundlaufen, was mich ja schon an anderer Stelle zu einer Aufgabe eines Ultras gezwungen hat.

Gipfelsturm auf den Brocken

Nicht auf dem Dach der Welt, aber immerhin auf dem Dach von Niedersachsen
Auf dem Brocken gönnte ich mir am Bahnhof der Brockenbahn noch eine schöne kalte Apfelschorle und hatte gerade auch Glück, dass keine Schlange war. Ansonsten waren hier oben schon üppige Touristenmassen.
Aussicht vom Brocken nach Norden
Der Ausblick vom Brockengipfel in die Norddeutsche Tiefebene war grandios! Endlich ging es nun bergab, zunächst auf der Zufahrtsstraße zum Gipfel, dann durch den Wald wieder auf den ausgebauten Forstwegen.
12 Kilometer lang freute ich mich auf den nächsten Verpflegungsstand. Bei der Brockenbahnstation Drei-Annen-Hohne war nun ein bemannter Posten eingerichtet. Ich lag knapp eine Stunde vor meinem Zeitplan und entschloss mich, davon eine halbe Stunde zu rasten, mich auszuruhen und mich zu verköstigen.
Verpflegungspunkt Drei-Annen-Hohne
Ich wollte mich auch ausgiebig setzen, allerdings räumte ich den Platz auf einem der beiden Klappstühle, da ein sichtlich von der Hitze mitgenommener nachkommender Läufer den echt nötiger hatte.
Hirschbach bei Königshütte
Weiter ging es zunächst durch den Wald, dann entlang eines echt schönen Baches, mit Buschwindröschen und Sumpfdotterblumen umsäumt.
Thomas und Wolfgang überholen in Königshütte
So langsam kannte ich auch die Läufer, die kurz vor oder hinter mir waren. Die mich überholten oder die ich überholte. In Königshütte waren Wolfgang und  Thomas dran, mich zu überholen. Thomas kannte ich schon von diversen Ultras und ich war irgendwie immer froh, wenn er (als Orthopäde, so für den Notfall) in der Nähe war.
Weiter ging es an der Überleitungstalsperre bei Königshütte und dann erstmals an der Bode entlang. So langsam fiel das Laufen schwer und ich musste regelmäßig Gehpausen einlegen. Aber egal, ich kam voran und mir ging es relativ gut! Der Gedanke an den nächsten VP in Rübeland hielt mich in Bewegung. Dort warteten eine leckere Bärlauchsuppe, belegte Brötchen und ein großes Apfelschorle auf mich um Café Tannengrund.
Bärlauchsuppe im Café Tannengrund in Rübeland
In Rübeland kümmerte man sich vorbildlich um die Läufer. Einige, die ich vor mir wähnte, kamen erst nach mir an, hatten sich wohl im Weg vertan. Letztes Jahr blieb ich hier nur knappe 5 Minuten, da damals dort eine Reihe von Läufern ausstiegen und die Stimmung gedämpft war. Dieses Mal bleib ich länger, aber mich plagte so langsam meine Verdauung.
Bodetal bei Rübeland
Wieder ging es weiter, ich wollte soweit möglich noch das Tageslicht ausnutzen. Nachts war die Gefahr, dass man sich verlief und Wegmarkierungen übersah, doch wesentlich höher. Bei Neuwerk holte mich Wolfgang ein, den ich zwischenzeitlich überholt hatte. Bei der Talsperre Wendefurth konnte ich wieder durch die Vorjahreserfahrung unnötige Zusatzkilometer sparen. Allerdings war mir die starke Steigung gar nicht mehr in Erinnerung geblieben. Wolfgang blieb zurück, es wurde immer dunkler und ich musste mich von der Hoffnung verabschieden, den letzten Verpflegungspunkt auf dem Weg nach Thale noch bei Tageslicht zu erreichen.

Zudem ging es mir mittlerweile gar nicht mehr gut, litt irgendwie enorm im Magen und noch dazu zog und zog es sich zum nächsten Verpflegungspunkt, das Hotel Bodeblick in Treseburg. Laut GPX-Aufzeichnung müsste er nun doch da sein. Ich konnte nur noch gehen und es zog und zog sich. Noch dazu überholte mich eine ganze Läufergruppe, sehr gerne wäre ich mitgelaufen, aber es ging beim besten Willen nicht.

Meine Stimmung erreichte den Tiefpunkt, so konnte ich den Lauf zurück nicht bewältigen. Schließlich erreichte ich das Hotel Bodeblick, deutlich später als gedacht, und nahm mir dort eine drei Viertel Stunde Zeit, zu essen, zu trinken, die Gastfreundschaft dort zu genießen und etwas zur Ruhe zu kommen.

Ich marschierte dann stramm los, die Jacke, die ich mir angezogen hatte, verstaute ich bald wieder um Rucksack. Auch ohne Joggen wurde es warm genug, kein Vergleich zum letzten Jahr, wo im Bodetal um diese Tageszeit Temperaturen knapp über null Grad herrschten und ich damals für alles, was ich noch dabei hatte, Jacke, Fleece, Handschuhe, Regenhose, etc. äußerst dankbar war.

Für die 11 Kilometer bis zum Ende des Hinwegs, zum Drop-Bag- und Ruhepunkt in der Jugendherberge Thale, benötigte ich so gut 2 Stunden. In der Nacht, so erschöpft und mit einem Magen in Rebellion, war ich damit zufrieden und ich legte in Thale die "Präsidentenrunde" ein, zuerst an der Jugendherberge vorbei, bis zum Bahnhof von Thale, wo sich der offizielle Start des Hexenstieg-Wanderwegs befand, und dann wieder zur Jugendherberge.

Endlich, angekommen! Später als gedacht, aber noch im Rahmen. Sehr beeidruckt war ich dort vom umsichtigen Support von Sebastian G., der den Läufern wirklich alle Wünsche erfüllte. Mein Wunsch zu duschen war auch kein Problem, ich bekam den PIN für das Schloss des DJH-Hauptgebäudes, und traf dort wieder auf Thomas. Er wollte nach dem Duschen gleich weiter, ich wollte mich danach aber etwas im Ruhebereich aufs Ohr hauen. Jetzt weiterzulaufen, ohne Ruhe, wäre für mich wie blindlings ins Unglück laufen.

Und gleich auch alles wie geplant, GPS-Uhr und Navigationsgerät aufladen, Wechsel-Klamotten richten, anderes Paar Schuhe, Müsliriegel und alles andere im Rucksack auffüllen. Noch eine Portion Nudeln und dann ab in die Heia! OK, geschlafen hab ich doch nicht, im Nebenraum war da zu viel Unterhaltung..Ich bekam alles Mögliche vom Lauf mit, wer kam, wer ging, wer aufgab, wer falsch lief, aber egal! Nicht aufregen!!! Einfach ausruhen, Muskeln ruhen lassen.

Ich packte dann aber nach 2 Stunden doch wieder alles zusammen und wollte ich auf die Socken machen. Sebastian G. bat mich, doch später zu starten. Das Hotel Bodetal wurde als ersten VP auf dem Rückweg von Thale nach Osterode wieder angelaufen, aber krankheitsbedingt war das Hotel erst wieder ab 8 Uhr besetzt. Aber jetzt nochmal alles wieder zum Hinlegen auszupacken und mich wieder hinzulegen und mir den zeitlichen Puffer zu zerhauen, das wollte ich nicht.

Nach 25 Kilometer bereits würde ich Hasselfelde erreichen, dort konnte ich entweder ab 8 Uhr in einer Supermarktbäckerei oder bei einer Tanke etwas Frühstücken und Vorräte auffüllen und dies tat ich natürlich nun auch in Thale. Sebastian war wieder äußerst hilfreich (man merkte, dass er echt auch Ultra-Erfahrung hat, er sah direkt, wo etwas fehlte, echt eine super Hilfe!!!).

Um 3:46 Uhr ging es wieder weiter, pünktlich um 8 wollte ich zum Frühstück in Hasselfelde sein. Der Organisator Michael Frenz meinte zum Rückweg des Hexenstieg-Ultras von Thale nach Osterode, dass "hinten die Ende fett" ist, d.h. dass die Strecke am Ende schwieriger und am Anfang einfacher sein würde. Allerdings musste ich nun erstmal von der Jugendherberge im Bodetal zum Hexentanzplatz und da waren schon die ersten paar Hundert Höhenmeter zu überwinden beim Aufstieg auf den mit losem Geröll überzogenen Weg, der sich in Serpentinen den Hang vom Grund des Bodetals zum Hexentanzplatz zog.

Ich hatte geplant, die ersten Kilometer im Dunkeln stramm zu wandern und ich kam entsprechend gut und stetig, aber langsam, voran. Von unten sah ich eine Lichterkette immer höher kommen, das konnten von der Geschwindigkeit und Anzahl unmöglich noch Hexenstieg-Läufer sein. Tatsächlich überholten mich bald knapp 10 Sportler, mit hautengen Triathlonanzügen, Fahrradhelm (wohl wegen dem Geröll und der Stolpergefahr) und Stirnlampen, echt zackig unterwegs. War doch beruhigend, dass man da noch andere Verrückte unterwegs waren.

Ab dem Hexentanzplatz wieder auf breiten, komfortablen Forstwegen durch den dunklen Wald und beim Morgengrauen wieder abwärts ins Bodetal. Das Hotel Bodenblick war wie angekündigt verwaist und geschlossen als ich nach knapp 2 Stunden dort wieder vorbeikam. Ich folgte der Bode bis Ludwigshütte, dann ging es scharf links in Richtung Hasselfelde. So, wieder ein komfortabler Forstweg, aber über Kilometer nur bergauf. Hatte der Veranstalter nicht gesagt, die erste Hälfte des Rückweges sei die einfachere? Noch dazu kosteten umgestürzte Bäume mal wieder etwas extra Zeit. Ok, im Nachhinein betrachtet war das doch nicht so schwierig, es waren etwa 200 Höhenmeter auf 4 Kilometer.
Umgestürzte Bäume auf dem Weg nach Hasselfelde
Endlich lichtete sich der Wald, es ging wieder leicht bergab und in der Morgensonne lag endlich Hasselfelde. Ich konnte mich noch gut an diesen Streckenabschnitt von vor zwei Jahren erinnern, was die Navigation doch wesentlich erleichterte.
Blick auf Hasselfelde
Pünktlich um 8 Uhr konnte ich dann, wie geplant, in der Supermarktbäckerei ausruhen und frühstücken.
Frühstück in Hasselfelde
Ich konnte ausgiebig und in Ruhe frühstücken, Vorräte und Wasser hatte ich noch genug, so dass ich mir den Supermarktbesuch doch zeitlich sparen wollte. So langsam träumte ich doch davon, zu finishen. Ich fühlte mich wieder gut, das Tief vom Vorabend war verflogen, der Magen-Darm-Trakt wieder regulär bei der Arbeit. Mal wieder ein Beleg dafür, dass Schwierigkeiten kommen und gehen können, und nicht alles zwangsweise zum Aufgeben führen musste.

Weiter ging es, abwechselnd mit laufen und zügig wandern, in den Wald, entlang der Rappbodestalsperre, und wieder durch den Wald. Vor mir entdeckte ich zuerst aus der Ferne, dann den Abstand immer weiter verkürzend, einen Läufer, der sich als Thomas entpuppte. Wir waren ja bei der Häfte, in Thale, in etwa gleichzeitig angekommen, aber ich hatte mich nach dem Duschen ja hingelegt, und er ist gleich weiter. Allerdings kam er nur langsam voran: Ihn plagten üble Blasen!
Bachtal bei Königshütte
Aber auch ich war noch nicht am Ziel und ein Finish war noch nicht garantiert, weswegen ich ihm nur kurz Gesellschaft leisten konnte. Also weiter durch den Wald, wieder durch Königshütte durch (einige Passagen waren sowohl auf dem Hin- als auch Rückweg zu laufen).

Hier erlebte ich ein persönliches Highlight! Sebastian G., der Betreuer von Thale, war gerade mit seiner Familie per Auto auf dem Weg zurück nach Osterode und folgte soweit es ging der Strecke. Micht hatten sie entdeckt und auf einmal standen seine Frau und er, und die beiden Töchtern, alle 4 strahlend wie die Sonne, vor mir, und boten mir allerlei erdenkliche Verpflegung an! Ich brauchte zwar nichts, der nächste VP kam auch schon, aber bei so viel Support musste ich doch noch einfach etwas nehmen, und das war auch schnell gefunden! Leider habe ich vor freudiger Überraschung in dem Moment gar kein Bild geschossen.

Weiter an wundervollen Bachtälern entlang und schließlich zum VP 8, knappe Halbzeit des Rückwegs und Verpflegung vom Feinsten! Noch dazu ein nettes Läuferpärchen, das hier Stellung hielt! Es gab nicht nur Verpflegung, sondern auch eine nette Unterhaltung und einfach (nach so vielen Stunden allein auf der Strecke) mal wieder ein gutes Gefühl, Gesellschaft zu haben. Einem anderen Läufer machte die Hitze zu schaffen und er wartete an dem VP darauf, abgeholt zu werden.

In meinem Kopf rechnete es: es war um die Mittagszeit, noch schlappe 70km zu übnerwinden, und 18 Stunden Zeit, das musste doch zu schaffen sein!?!
Herzliche Betreuung an VP 8
Weiter zunächst auf flachen Wegen entlang der Kalten Boden bis zu dem Örtchen mit dem bezeichnenden Namen "Elend".
Ausblick auf das Örtchen Elend
Und das Elend folgte sogleich: ab hier verließ die Strecke die offizielle Brockenumgehung des Hexenstieg-Wanderwegs, und führte nun stetig zum Wurmberg hoch!
Klippen auf dem Weg zum Wurmberg
Gerade des letzte Stück, der schmale Fußweg an der alten Sprungschanze, war äußerst anstrengend und aufgrund der umgestürzten Bäume zeit- und kraftraubend. Aber wie am Vortag vom Brocken, so wurde auch diesmal die Mühe des Anstiegs mit einer grandiosen Aussicht belohnt.
Aussicht auf den Brocken vom Wurmberg aus
Wieder abwärts, diesmal nicht über Braunlage, und die Oderschlucht hinunter, und über das Windeltreppental nach St. Andreasberg, wo im Kurhaus der vorletzte Verpflegungspunkt eingerichtet war. Etwas mehr wie ein Marathon noch zu laufen, und rund 11 Stunden Zeit, das müsste doch haushoch hinhauen?

Um es nun abzukürzen, so langsam will ich mal wieder laufen gehen: es hat gerade so gereicht! "Hintenraus" war die Strecke doch anspruchsvoll an Höhenmetern und auf dem allerletzten Teilstück zum Teil auch Unwegsam, die Stiege, wo wohl im Winter die Loipen verlaufen, waren echt nicht zum laufen gedacht, mal schlammig, mal mit so groben, losen Gesteinsbrocken, und das noch bei Nacht!

Und dann wieder umgestürzte Bäume, als ich drumrum lief, war der Pfad weg und ich musste wieder per Garmin Handheld schauen, wo es lang ging, sehr zeitraubend.
Geschafft! Im Ziel in Osterode!
Nach 47:48 Stunden!!!
Zum Schluss war ich echt nicht mehr ganz sicher, ob ich es innerhalb der offiziellen Cut-Off-Zeit bis 6 Uhr morgens schaffen würde. ABER: Super!!! Geklappt! Mein erster Lauf über 200km und einer der klassischen Lang-Ultras in Deutschland regulär gefinischt!!!

Stefan S.

2018 Ultra Winter/Frühjahr Rückblick

Was wir hinter uns haben

Nach nunmehr langer Zeit melde ich mich mal wieder im Blog der Laufgruppe der SG Stern Bremen. Ja, ich laufe noch Ultras, bin aber derzeit vom Laufberichte schreiben durch private Projekte und das Laufen an sich ziemlich abgelenkt. Und schöne Berichte schreiben auch andere, und da kann ich Euch ja indirekt an den Läufen teilhaben lassen.

Und, ok, ich musste im Frühjahr dann doch auch von einigen Läufen, die ich in den letzten Jahren bestritten habe, wie dem 6-Stunden-Lauf in Münster oder dem Hamburger Marathon Abstand nehmen.

Aber es gab und gibt ja so viel mehr zu laufen! Begonnen hat es schon Mitte Januar. Da war ich erstmals mit Christian Hottas Fun-und-Erlebnis-Marathons unterwegs. Christian schrieb zum zweiten Heide Winter Ultramarathon aus Beginnend von Schneverdingen ging es rund 52km auf dem Wanderweg "Lila Krönung" durch die winterliche Heide. Christian selber hat als Veranstalter einen schönen Bericht geschrieben, und Frank, den ich bei Wilsede überholte, hat zu seinem Bericht noch wirklich tolle Bilder gemacht!
Morgenstimmung in der winterlichen Heide

Zunächst ging es durch die Osteheide bei Schneverdingen

Totengrund

Nachmittags zog es sich wieder zu.
Ich war mit dem Ergebnis von 6:12:12 h für die 52 leicht welligen Kilometer sehr zufrieden. Olli, den ich mal in Stuttgart auf dem Flughafen bei einer Dienstreise getroffen hatte, meinte zwar, das sei langsam, aber das ist mal wieder typisch Marathon-Straßen-Läufer! Da musste man ja nicht Wege und Verpflegungsstände suchen!

Weiter ging es im Februar mit einer erneuten Teilnahme am Jokertrail vom Meldeläufer Michael Frenz. Dieser führt 50 Kilometer in den Odenwald um Heidelberg, also quasi in meiner Heimatgegend. Der Ultra war ausgebucht, und wie letztes Jahr war das Starterfeld sehr jung. Auf den Nordseiten der Berge lag zum Teil noch Schnee, und es gab auch sehr vereiste Stellen, ich verbesserte mich aber im Vergleich zum Vorjahr um eine dreiviertel Stunde (ok, ein Teil der Strekce führte wegen Waldarbeiten dieses Jahr an der Straße am Neckar entlang, was sicherlich auch ein paar Minuten schneller war) und war dann nach 7 Stunden und 17 Minuten im Ziel. Mit mir in der Gruppe lief auch Dennis Brandt, Finisher des Millenium Quests und mir eigentlich läuferisch mindestens zwei Dimensionen voraus, der einen schönen Bericht mit Bildern (!) geschrieben hat.
Himmelsleiter auf dem Weg zum Königsstuhl bei Heidelberg

Aussicht über Heidelberg

Blick auf die Altstadt und das Heidelberger Schloß

Kaum zu glauben, die Schnellsten liefen die 52km (mit 2000 Höhenmetern!) in 4:32 Stunden. Aber das waren ja auch Profis aus dem Allgäu, für die besteht der Odenwald ja nur aus kleinen Hügeln. Sie geben für die, die sich auch mal am Joker probieren wollen, ausgiebig Tipps zur Strecke. Und Meldeläufer Michael Frenz hat schon einen Teaser für nächstes Jahr eingestellt.

Nicht ganz so spektakulär und mit nicht ganz so vielen Höhenmetern stand im März eine erneute Auflage des Bremer Bergmarathons an. Diesmal wieder in der "Extended-Version" mit der "Wand". Der Park an der Bezirkssportanlage Bremen-Marßel verlangte doch vieles ab, so dass viele doch nicht die Runden bis zum Marathon oder den 50km voll bekommen haben. Ich hielt die 50km durch und war fast eine Stunde schneller als im Dezember, als ich die Strecke relativ untrainiert anging. Aber noch ein paar Minuten besser war Uli Z., der ja echt in ziemlicher Topform ist! Glückwunsch!

Leider habe ich noch keinen Bericht der Veranstaltung gefunden. Aber immer mehr Teilnehmer finden den Weg nach Marßel, um ein paar Höhenmeter zu trainieren! Das Organisationsteam hat da wohl einen Nerv getroffen, gerade auch, weil man ja durch die vorhandene Infrastruktur des Sportzentrums mit Duschen und Restaurant hier echt die Möglichkeit zum gemütlichen Beisammensein nach dem Ultra hat!

Last but not least war im April die 6. Auflage des PUMs, des Osnabrücker Piesberg Ultramarathons. Das war vor fünf Jahren mein allererster Ultra überhaupt gewesen!!!

Bei strahlendem Sonnenschein ging es die 6 Runden mit mittlerweile 60km hoch und runter und rund um den Piesberg nördlich von Osnabrück. Mit dabei auch verschiedenen illustre Läufer wie Frank Pachura von "Laufen in Dortmund", bekannt für seine Youtube-Videos. Auch vom diesjährigen PUM hat er eins gemacht. Ein anderer Läufer hat die berüchtigte Strafrunde am Anfang per Video festgehalten. Und die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet.

Vielseitige Trailstrecke beim PUM

Anstieg der berüchtigten PUM-Strafrunde

Nicht weniger berüchtigt: Die Treppen zum Piesberg hinauf!

PUM-Siegerehrung...
Auf den Seiten des PUM gibt es noch Links zu weiteren Berichten. Wer je mal mitlaufen will muss schnell sein, die 125 Startplätze sind meist in wenigen Stunden vergeben. Was die Organisatoren da hinbekommen ist beachtlich (toll gefüllte Tüte für jeden Läufer, 6000 EURO für den guten Zweck, Verlosung vieler Preise und Freistarts im Anschluss, schickes (und sehr sehr auffälliges Finisher-T-Shirt, s. Photo der Siegerehrung) neben der genialen Strecke, den tollen Verpflegungsständen und der professionellen Zeitnahme)...

So, das war mal in Kurz ein Ultra-Update von mir.... Hoffe, dass ich bald mal wieder einen normalen Bericht schreiben kann... Die nächste Herausforderung kommt bestimmt.

Stefan S.